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Erkenntnisse aus der Treibhaus- Welt der Urzeit

birgit 9. Oktober 2013 Forschung Klima, Sedimente, Treibhausklima, Urzeit

Die Grenze zwischen den beiden erdgeschichtlichen Zeiteinheiten Perm und Trias vor 251 Millionen Jahren bedeutete für die Lebewelt den tiefsten Einschnitt seit der Entstehung des Lebens. Es war das größte Massenaussterben von Arten in der Erdgeschichte.

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes erforschte ein Team des Museums für Naturkunde Berlin (Martin Schobben, Lucyna Leda, Dieter Korn) in Zusammenarbeit mit Michael Joachimski (Erlangen) und Christoph Korte (Kopenhagen) Gesteinsschichten im Iran, die für die Untersuchung der klimatischen Veränderungen eine zentrale Rolle spielen.

Die globale Erwärmung am Ende des Perms wird auf anhaltende massive Vulkanausbrüche in Sibirien zurückgeführt, bei welchen durch die Verbrennung von Kohlenstoff-reichen Sedimenten große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre befördert wurden. Damit erlaubt diese weit zurück liegende klimatische Krise auch einen Einblick in den gegenwärtigen, durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursachten Anstieg der Temperaturen (Report des UNO-Klimarates IPCC vom 27.09.2013).

In vielen Sedimentgesteinen sind Hinweise auf das Klima vergangener Zeiten konserviert. Durch den Mengenvergleich der beiden stabilen Sauerstoffisotope 18O und 16O in fossilen Skelettresten kann die ehemalige Wassertemperatur ermittelt werden. Die Ergebnisse des Berliner Forscherteams zeigen, dass die Meerwasser-Temperaturen in der äquatorialen Zone (in welcher sich der heutige Iran vor 251 Millionen Jahren befand) innerhalb recht kurzer geologischer Zeit um 5 bis 8 Grad auf über 35 Grad angestiegen sind. Auch wenn der Temperaturanstieg möglicherweise nicht direkt zum Artensterben geführt hat, so wird er erhebliche negative Auswirkungen auf die Toleranz der Organismen gegenüber anderen Faktoren wie Sauerstoffbedarf und Nahrungsbedarf gehabt haben. Ferner bewirkte das Treibhausklima eine zunehmende Destabilisierung von Klimazonen mit verstärkten Unterschieden zwischen trockenen und feuchten Gebieten auf dem Land – ein Szenario, das vom IPCC im jüngsten Bericht auch für die nähere Zukunft der Erde vorausgesagt wird.

Quelle: Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung

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